8. Juli 2025

Jahresbericht Geschäftsjahr 2023/24

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr stellen wir Ihnen unsere neue Geschäftsführerin Liz Heid im Interview vor und schauen zurück auf das Jubiläumsjahr 2023/24: Unsere 15-Jahres Jubiläumsfeier darf natürlich nicht fehlen! 
Darüber hinaus haben wir erneut umfassende Daten zur Wirkung der Fellows an den Schulen zusammengestellt, wo sie jeden Tag einen entscheidenden Unterschied machen.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Unsere Förderer

Wir danken unseren Partnern und Förderern, die mit ihrer Unterstützung unsere Arbeit erst ermöglichen. Gemeinsam machen wir uns für Bildungsgerechtigkeit stark.

Premiumpartner & Regionale Hauptförderer

  • Accenture
  • Beisheim Stiftung
  • Deutsche Bank AG
  • Dieter Schwarz Stiftung
  • Hans Weisser Stiftung
  • JP Morgan Chase Foundation
  • Schöpflin Stiftung

Lokalpartner 

  • Barbara und Wilfried Mohr-Stiftung
  • Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“
  • BNP Paribas Stiftung
  • Credit Suisse EMEA Foundation
  • Deutsche Bahn Stiftung gGmbH
  • Dr. Tatjana Sokolova
  • F. Victor Rolff-Stiftung
  • IG Europe GmbH
  • Joachim Herz Stiftung
  • randstad stiftung
  • Robert Rothe Stiftung unlisys
  • RIKA-Stiftung
  • Rudolf Augstein Stiftung
  • Stadt Stuttgart
  • Union Investment Real Estate GmbH
  • Vector Stiftung

Regionalpartner & Projektpartner 

  • Deutschland Rundet Auf
  • Gerhard und Paul-Hermann Bauder Stiftung
  • Goldman Sachs Gives
  • Reinhard Frank-Stiftung
  • SAP SE
  • Stadt Duisburg
  • UBS SE

Bildungsbotschafter 

  • Aurubis AG
  • Carretero-Stiftung
  • Carsten Kröger Stiftung
  • CMS Hasche Sigle
  • DHL Group
  • Dr. Arend Oetker
  • Eduard Pfeiffer-Stiftung
  • EOS GmbH (Electro Optical Systems)
  • Hanns R. Neumann Stiftung
  • Intuity Media Lab GmbH
  • Lenovo Deutschland GmbH
  • TÜV Nord AG
  • Wübben Stiftung gGmbH 

Interview mit Geschäftsführerin Liz Heid

Liz, herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Rolle als Geschäftsführerin von Teach First Deutschland! Was bedeutet diese Aufgabe für dich? 

Vielen Dank! Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Teach First Deutschland hat eine unglaublich wichtige Mission: Top-Talente aus allen Fachbereichen finden und gemeinsam mit ihnen ein gerechtes Bildungssystem gestalten. Ich sehe es als eine große Chance und Verantwortung, diese Organisation in die nächste Phase ihrer Entwicklung zu führen und gemeinsam mit dem engagierten Team unsere Wirkung zu verstärken.

Du hast Teach First Deutschland vor mehr als 15 Jahren mitgegründet und warst seitdem als Gesellschafterin neben deiner Karriere im Leadership-Development und der Bildungsforschung aktiv. Nun kehrst du zurück wie kam es dazu?

Mein bisheriger Weg hat mich gelehrt, dass nachhaltige Veränderungen vor allem durch starkes Leadership und eine klare strategische Ausrichtung gelingen. Ich habe dabei so viele verschiedene Einblicke bekommen können: In internationale Beratung, Forschung an der Harvard Kennedy School, mit dem Berliner Senat und schließlich als COO bei KONU, um nur einige Etappen zu nennen. Als Gesellschafterin war ich Teach First Deutschland dabei immer verbunden und habe in den letzten Monaten enger mit der wunderbaren Interims-Geschäftsführung aus Jana Schweizer und Nina Middelkamp sowie dem Vorsitzenden der Gesellschafterrunde, Michael Okrob, zusammenarbeiten können. Das hat mir gezeigt: Das Thema Bildungsgerechtigkeit ist nach wie vor ein Herzensthema von mir – und Teach First Deutschland eine ganz besondere Organisation! Der nächste Schritt lag also auf der Hand.  

Welche Vision hast du für Teach First Deutschland? 

Meine Vision ist es, Teach First Deutschland als eine Organisation zu etablieren, die Top-Talente anzieht und ihnen eine Plattform bietet, um im Bildungssektor nachhaltig etwas zu bewirken. Wir wollen nicht nur kurzfristig unterstützen, sondern langfristig dazu beitragen, dass Schulen in herausfordernden Lagen gestärkt werden und strukturelle Veränderungen angestoßen werden. Bildung muss gerechter werden, und dafür brauchen wir Menschen mit Mut, Innovationskraft und einem klaren Fokus auf Wirkung. Das bezieht sich nicht nur auf unsere Fellows: Ohne unsere Förderpartner, die genau diese Leadership-Eigenschaften ebenfalls mit in unser Netzwerk und Zusammenarbeit einbringen, könnten wir nichts von alledem erreichen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit all unseren engagierten Partnern – jetzt ist die Zeit für Aufbruch!

Über Liz Heid

Liz Heid gründete 2007 gemeinsam mit den anderen Gesellschafter:innen Teach First Deutschland und ist seitdem als Gesellschafterin in der strategischen Ausrichtung der Organisation aktiv. Darüber hinaus sammelte sie Erfahrungen in der Bildungsforschung, in der freien Wirtschaft, bei der Robert Bosch Stiftung in der Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat und zuletzt als Partnerin bei KONU. 

Vernetzung, Austausch und Transformation: Unser Förderertreffen & Community

Die Akademie, bei der alle neuen Teach First Fellows zusammenkommen und ausgebildet werden, ist jedes Jahr ein besonderes Ereignis – eine Zeit, die von wertvollen Informationen und einer einzigartigen Atmosphäre geprägt ist. Im Jahr 2024 fand sie auf dem Bildungscampus in Heilbronn statt, und wir wollten unserer Community Einblicke in die Ausbildung der Fellows ermöglichen. So nahmen neben den Fellows auch Förderpartner, Schulakteure und Alumnae:i an den Workshops und Lerneinheiten teil, was zu einem intensiven Austausch und gemeinsamen Lernen führte.

Besondere Akzente setzten Kooperationspartner wie Aula und German Dream, die den Fellows in einem Auftaktworkshop zeigten, wie sie Demokratiebildung in ihren Schulen praktisch umsetzen können. Diese Workshops boten wertvolle Impulse, wie Demokratie in den schulischen Alltag integriert werden kann, und förderte die Auseinandersetzung mit konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.

Eine Frau hält ein Mikrofon vor einer Gruppe von Menschen.

Nach einem inhaltlich spannenden Tag kamen am Abend alle zusammen, um über Möglichkeiten zur systemischen Transformation im Bildungssystem zu diskutieren. Ziel war es, den Austausch zwischen Förderpartnern, Schulleitungen, Fellows und Alumnae:i zu fördern und als Teach First Community weiter zusammenzuwachsen – für eine echte Veränderung im Bildungssystem. Förderpartner sind dabei ein bedeutender Part, denn neben der finanziellen Unterstützung bringen sie wertvolle Erfahrungen, Wissen und Ressourcen in unser Netzwerk. Wir wollen alle Beteiligten vernetzen, Ideen austauschen und voneinander lernen, denn nur gemeinsam können wir der systemischen Herausforderung begegnen!

Im Rahmen eines World Cafés setzten sich die Teilnehmenden in gemischten Gruppen mit provokanten Hypothesen auseinander: „Könnte es sein, dass wir das Schulsystem nur von innen verändern können und deshalb 50 % der Fellows Lehrkraft werden müssen?“ oder „Wie können wir verhindern, dass Menschen mit frischen Ideen im Schulsystem ausbrennen?“ Die Diskussionen waren ebenso vielfältig wie die Teilnehmenden, doch ein gemeinsames Ziel verband alle: Über den systemischen Ansatz von Teach First Deutschland einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen.

Auch beim anschließenden Get-Together wurde weiter diskutiert und sich vernetzt. Es wurde deutlich, dass Veränderung nur gemeinsam gelingen kann. Ein herzlicher Dank gilt allen Partnern, die an diesem Tag teilgenommen haben und ganz besonders der Dieter Schwarz Stiftung, die diese Akademie den inspirierenden Abend unterstützt und möglich gemacht hat.

Female Leadership mit Elke Büdenbender

Teach First Fellow Hanna und ihre Schülerinnen trafen sich im April 2024 zum Girls’ Day im Schloss Bellevue mit weiblichen Führungskräften. Die Schülerinnen hatten in der von der Fellow initiierten Mädchen AG diesen Ausflug intensiv vorbereitet und selbst organisiert.

Ein Rundgang durch das Schloss und den Garten bot faszinierende Einblicke in die Arbeit des Bundespräsidialamts. Und als wäre das nicht schon aufregend genug, gab es sogar einen Überraschungsauftritt von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Beim Mittagessen hatten die Schülerinnen dann die Gelegenheit, sich mit hochrangigen Frauen in Führungspositionen auszutauschen, Fragen zu stellen und zu erfahren, wie diese ihre Positionen erreicht haben.  Besonders wertvoll war es, dass die Mädchen durchweg motiviert wurden, an sich selbst zu glauben, Netzwerke zu bilden und sich mit Frauen zusammenzuschließen.

Das Highlight? Die Präsentation ihrer eigenen Kunstwerke zum Thema „Starke Frauen“ vor der Schirmherrin von Teach First Deutschland, Elke Büdenbender, begleitet von herzlichen Gesprächen über Liebe und Zusammenhalt bei einer Tasse Kakao. Elke Büdenbender bestärkte die Jugendlichen darin, an ihre Träume zu glauben und dafür zu kämpfen.

Es war ein sehr gelungener Tag, voller Inspiration und einzigartiger Begegnungen, der den Schülerinnen noch lange im Gedächtnis bleiben und sie für ihre Zukunft stärken wird.

Fotos: Bundesregierung/Sandra Steins

Das Jubiläum: Wir feiern 15 Jahre Fellows!

Am 08. Juni 2024 haben wir unser großes Jubiläum gefeiert: Vor 15 Jahren, im Jahr 2009, ist der erste Jahrgang von Teach First Deutschland Fellows ins erste Einsatzjahr gestartet. Unter dem Motto #zwanzigWIRundzwanzig haben wir Team-Community – also Fellows, Alumnae:i, Teammitglieder und ehemalige Teammitglieder – nach Berlin eingeladen, um eine Reise durch die Jahrgänge zu machen, in Workshops zu arbeiten und in Open Spaces und einer Plenumsdiskussion über die aktuellen Herausforderungen im Bildungssystem zu sprechen. Abgerundet wurde der Abend bei Musik, Essen und Getränken – ein wunderbarer Tag, bei dem wir die Kraft und langfristige Wirkung der Community spüren konnten. Nicht zuletzt war es auch ein gelungener Abschied für unsere ehemalige Geschäftsführerin Sonja Köpke, die wir an diesem Tag gebührend in den Stand der Team-Alumna aufgenommen haben und die den Staffelstab (nach einer kurzen Übergangsphase) an Liz Heid übergeben hat.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und wir haben sogar ein Video von diesem schönen Tag. Sehen Sie selbst:

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Mehr Informationen

So wirken Fellows!

Das Jahr in Zahlen

Unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zielt auf die Gestaltung erfolgreicher Übergänge, Potenzialentfaltung und verbesserte gesellschaftliche Teilhabe hin. Diesen Weg beschreibt das dargestellte Wirkmodell für Schüler:innen. Hier sind die Fellows neben den Schüler:innen unsere Hauptzielgruppe, denn ihr Einsatz wirkt direkt auf die Kinder und Jugendlichen.

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Aus diesen Bereichen kommen unsere Fellows

Wir legen bereits im Recruiting Wert darauf, eine möglichst diverse Fellowgruppe zu finden. Das spiegelt sich auch in den fachlichen Hintergründen wider, die Fellows mitbringen: Die Meisten kommen nicht aus dem Bildungsbereich und entscheiden sich mit dem Felloweinsatz bewusst dafür, nicht die üblichen Karrierewege ihrer Profession einzuschlagen. 

Das Training für neue Fellows

Modernes Lernen für starke Impulse: Unsere neue Fellow-Ausbildung

Im Jahr 2023 haben wir unsere Fellow-Ausbildung auf ein neues Level gehoben: Alle Lerninhalte wurden umfassend überarbeitet und in ein innovatives E-Learning-Format überführt. Dieses ermöglicht individuelles Lernen in Kombination mit interaktiven Modulen, die Praxisnähe und Flexibilität vereinen. Unsere Fellows erlernen nicht nur pädagogische Grundlagen wie Unterrichtsplanung und Schulrecht, sondern entwickeln auch gezielt ein Growth Mindset. Besonders wichtig ist uns dabei, die Fähigkeit zu stärken, eigene Kompetenzen weiterzuentwickeln und das Potenzial anderer zu fördern – für eine nachhaltige Wirkung in den Schulen.

Die Wirkung der Weiterentwicklung des Programms können wir aus den Ergebnissen der Abschlussumfrage des Jahrgangs 2022-2024 ablesen: Die meisten Fellows empfanden ihre Zeit im Programm als persönliche und berufliche Bereicherung (96%) und nehmen ihre Erfahrungen mit in ihr weiteres Engagement für Chancengerechtigkeit im Bildungssystem (81%). Viele Fellows schätzten besonders den Austausch untereinander (92%) sowie die individuelle Begleitung und Coaching durch Trainer:innen als wertvolle Unterstützung im Programm (78%).

„Vielen Dank für all euer Engagement, euren Einsatz, eure Mühe, euer offenes Ohr, wenn Dinge anders laufen, als geplant oder wir als Fellows Wünsche hatten. Danke für eure Flexibilität und Spontanität und für all das, was ihr auf die Beine stellt, um uns bestmöglichst auszubilden und uns einen Ort zu geben, an dem wir uns wohlfühlen!“

„Danke für die vielen praktischen Ideen und Einsatzmöglichkeiten im Schullalltag. Das ist sehr hilfreich und gibt mir eine gute Unterstützung mich im Unterricht jetzt konkret einbringen zu können.“

Feedback von Fellows zur Akademie 2024

Zukunftskompetenzen fördern

Studien wie der OECD-Bericht zu Zukunftskompetenzen und die Analyse „Jugendliche im Übergangssektor“ der Bertelsmann Stiftung betonen, dass Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Motivation, Selbstvertrauen und die Fähigkeit, eigene Ziele zu setzen entscheidend sind, um jungen Menschen den erfolgreichen Übergang in Ausbildung und Beruf zu ermöglichen. Laut der OECD sind diese Fähigkeiten nicht nur für die persönliche Entwicklung relevant, sondern auch für die Anforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt, die zunehmend auf Zusammenarbeit, Eigeninitiative und lebenslanges Lernen setzt. Die Bertelsmann Stiftung hebt zudem hervor, dass insbesondere Jugendliche im Übergangssektor oft Unterstützung in diesen Bereichen benötigen, um ihre Chancen auf eine stabile berufliche Zukunft zu verbessern.

Erhebung und Kompetenzstufen

In einer komplexen und immer digitaleren Welt gibt es zwei Möglichkeiten: nur zuschauen oder aktiv mitgestalten. Zukunfts- und Medienkompetenzen sind der Schlüssel für die aktive Mitgestaltung. Im Rahmen des Fellowprogramms suchen sich Fellows Schüler:innen, die noch gering ausgebildete Zukunfts-und Medienkompetenzen haben (Stufe 1 und 2). Unser Ziel ist es, dass sie sich mit Unterstützung der Fellows innerhalb von zwei Jahren in den Bereich der aktiven Gestaltung (Stufe 3-5) entwickeln – denn erst dort können sie wirklich mitreden und mitgestalten.

Fellows nutzen ein Kompetenzraster, um die Fähigkeiten der Schüler:innen zu Beginn ihres Einsatzes (Zeitpunkt „Einsatzstart“) und zum Ende der zwei Jahre (Zeitpunkt „Einsatzende“) einzuschätzen. Dabei orientieren sie sich an Beobachtungen im Unterricht oder in Projekten und bewerten die jeweilige Kompetenz in fünf Stufen. Diese Übersicht hilft den Fellows, Bereiche zu erkennen, in denen sich Schüler:innen noch verbessern können, und ermöglicht es ihnen, gezielt an Stärken und Schwächen zu arbeiten.

Soziale Kompetenzen

In Schulen in sozial benachteiligter Lage werden Sozialkompetenzen von Lehrkräften oft niedrig eingeschätzt (Quelle). Nur etwa 20 % der Schüler:innen wird eine hohe Sozialkompetenz zugeschrieben, während 49% als eher niedrig oder niedrig bewertet werden. Diese Einschätzungen zeigen, dass soziale Kompetenzen in diesen Schulen gezielt gefördert werden müssen. Teach First Fellows setzen genau hier an: Sie unterstützen Schüler:innen dabei, diese Schlüsselkompetenzen zu entwickeln. Die folgenden Diagramme veranschaulichen, wie Fellows die Entwicklung dieser Fähigkeiten in ihrer täglichen Arbeit wahrnehmen.

Selbstvertrauen

Selbstvertrauen macht widerstandsfähiger gegenüber Stress und Misserfolgen. Schüler:innen mit Selbstvertrauen lassen sich weniger von Rückschlägen entmutigen und bleiben motiviert.

Obwohl fast 50% der Schüler:innen mit schlechten Werten für Selbstvertrauen gestartet sind, haben zum Ende des Einsatzes 84% mindestens Stufe 3 erreicht.

Eigene Ziele setzen

Wer seine Zukunft aktiv planen kann, trifft bessere Entscheidungen und bleibt handlungsfähig.

81% der Schüler:innen erreichen am Ende der Einsatzzeit mindestens Stufe 3.

Motivation

Wer motiviert ist, lernt und arbeitet eigenständig – eine Schlüsselkompetenz in einer sich wandelnden Arbeitswelt.

85% der Schüler:innen haben am Ende des Einsatzjahres in diesem Bereich mindestens Stufe 3 erreicht.

Hilfsbereitschaft

Wer anderen hilft, stärkt Teamfähigkeit und soziale Intelligenz – unerlässlich für Zusammenarbeit.

In diesem Bereich erreichen 91% der Schüler:innen am Ende der Einsatzzeit mindestens Stufe 3 und 53% mindestens Stufe 2.

Digitale Kompetenzen

Damit Kinder und Jugendliche die digitalen Chancen von heute und morgen nutzen können, müssen sie über die notwendigen Kompetenzen verfügen. Unsere Fellows unterstützen sie gezielt dabei, ihre Fähigkeiten auszubauen – von den ersten Schritten im kritischen Umgang mit digitalen Inhalten bis hin zur sicheren Anwendung und kreativen Gestaltung.

Auch hier ist unser Ziel, dass die Schüler:innen mindestens Stufe 3 erreichen – denn erst ab dieser Stufe können sie digitale Tools eigenständig und reflektiert nutzen, um ihre gesellschaftliche Teilhabe, auch im digitalen Raum, zu stärken. Im Idealfall bewegen sie sich auf den höchsten Stufen, auf denen sie Inhalte selbstbewusst gestalten und souverän mit digitalen Herausforderungen umgehen.

Die folgenden Diagramme zeigen, welche Fortschritte bereits erzielt wurden – und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Kommunizieren & Anwenden
Balkendiagramm in deutscher Sprache, in dem niedrige und fortgeschrittene Fähigkeiten verglichen werden, mit farblicher Kennzeichnung der Anfangs- und Endprozentsätze der Einsätze.

Die Schüler:innen kennen die wichtigsten digitalen Anwendungen für den Schul-und Berufsalltag sowie für kreatives Gestalten. Sie können sie bedienen und setzen sie zielführend ein. Über 84% der Schüler:innen haben am Ende des Einsatzjahres (Zeitpunkt 4) in diesem Bereich mindestens Stufe 3 erreicht.

Informieren & Anwenden

Die Schüler:innen kennen die Funktionsweise verschiedener Medien und digitaler Anwendungen. Sie finden die gewünschten Informationen. Sie kennen die Risiken der Mediennutzung. Sie reflektieren die gefundenen Informationen und ihre Mediennutzung. 78% der Schüler:innen haben am Ende der Einsatzzeit (Zeitpunkt 4) mindestens Stufe 3 erreicht.

Analysieren & Reflektieren

Die Schüler:innen kennen die digitalen Kommunikations- und Kooperationsmöglichkeiten sowie die Risiken. Sie nutzen die sozialen Medien zur zielgerichteten und wertschätzenden Kommunikation und Kooperation. 80% der Schüler:innen erreichen am Ende der Einsatzzeit (Zeitpunkt 4) mindestens Stufe 3.

Bessere Ab- & Anschlüsse: Übergangsprognosen für die Programme Sicherer Übergang und Starke Übergänge

Zu Beginn wählen Fellows aus zwei Klassen Schülerinnen und Schüler aus, die sie in ihrer Einsatzzeit besonders unterstützen wollen. Ganze 50% von ihnen hatten im Jahr 2022 sehr schlechte Aussichten auf einen Abschluss und Anschluss. Am Ende des Einsatzes haben von diesen Schülerinnen und Schülern über zwei Drittel einen Schulabschluss bzw. Anschluss erreicht – insgesamt waren es über 85% Prozent. Gleichzeitig ist auch die Anzahl derer deutlich angestiegen, die einen guten oder sogar für sie bestmöglichen Abschluss erhielten (hellgelb und hellblau).

Anschluss nach der Grundschule

Abschluss nach der Sek. I

Das sagen Lehrkräfte: so wirken Fellows bei Schüler:innen

Fellows unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen. Diese gewinnen mehr Selbstvertrauen, glauben an ihren Erfolg und sind motivierter, ihre Zukunft aktiv zu gestalten.

Fellows tragen dazu bei, dass Schüler:innen ihre schulischen Leistungen steigern und bessere Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss oder den Übergang in die nächste Klassenstufe bzw. eine Ausbildung haben.

Fellows stärken die soziale Teilhabe der Schüler:innen. Diese übernehmen mehr Verantwortung und engagieren sich stärker in schulischen oder außerschulischen Aktivitäten.

Die Mehrheit der befragten Schulleitungen und Lehrkräfte bewertet den Einsatz von Fellows positiv:

stimmen zu, dass der Fellow-Einsatz zur positiven Entwicklung der Schule beiträgt.

sehen die Fellows als Unterstützung für Lehrkräfte und gut ins Kollegium integriert.

sagen, dass die Fellow-Projekte das Schulleben nachhaltig bereichern.

Und danach? Fellows bleiben im Bildungssystem!

77% der Fellows wollen danach im Bildungssystem arbeiten – mehr als die Hälfte davon als Lehrkräfte. Viele andere Alumnae:i gründen eigene Unternehmen,  in denen sie die Skills des Leadership-Programms und die gewonnen Einblicke in den Schulalltag für innovative Lösungen anwenden. 

Alumnae:i-Geschichten

Aus dem Felloweinsatz in die Kommunalpolitik 

Bastian Stein gehörte zum zweiten Fellowjahrgang in der Geschichte von Teach First Deutschland und begleitete Kinder und Jugendliche von 2010-2012 in Jena, Thüringen. Seine Kommunikationsfähigkeiten aus dem Einsatz helfen ihm auch heute noch als Projektentwickler im Bereich Erneuerbare Energien – und seine Erfahrungen im Bildungssystem tragen zu seinem Einsatz in der Kommunalpolitik bei. 

Wie ging es nach deinem Felloweinsatz weiter?  

Direkt nach dem Felloweinsatz in Jena wollte ich unbedingt in der Stadt bleiben, denn mittlerweile hatte ich hier eine Familie. Der naheliegende Arbeitgeber war die Zeiss AG und so war ich insgesamt 10 Jahre in der Industrie als Qualitäts- und Umweltmanager tätig. Vor zwei Jahren bin ich dann zur VSB Neue Energien Deutschland GmbH als Projektentwickler für Repowering gewechselt, d.h. ich erwerbe ältere Windkraftanlagen um sie nach dem neuesten Stand der Technik zu erneuern.   

Mein zweites Standbein ist die Kommunalpolitik und ich bin jetzt in meiner dritten Amtszeit als Stadtrat und daneben Ortsteilbürgermeister von Wenigenjena mit ca. 12.000 Einwohnern. Dadurch sitze ich auch in mehreren Aufsichtsräten von kommunalen Unternehmen, z.B. den Stadtwerke Energie oder der Klimaschutzagentur, was sehr gut zu meinem Beruf passt und mir viel bringt.  

Was hast du persönlich aus dem Einsatz mitgenommen?  

Wenn ich heute zurückblicke, hat mich vor allem die Menschlichkeit in der Arbeit und die emotionale Verbundenheit mit dem Schicksal der jungen Menschen geprägt. Meine Arbeit ist sehr analytisch und technisch, aber als Fellow stehst du „mitten im Leben“. Das war manchmal anstrengend, aber ich war davor noch nie so vielen Menschen so verbunden. Daran erinnere ich mich gerne zurück und für jeden, der mit Menschen arbeitet – was die meisten sind – ist das eine gute Lehrzeit.   

Wie engagierst du dich heute weiter im Bereich Bildung? 

Die besten Möglichkeiten ergeben sich für mich in der Politik. Das ist eine Teamleistung, aber da bilde ich mir an wohlwollenden Tagen gerne ein, den Erhalt zweier Sprachkitas, die Vergütung der Kindertagespflege für Frühkindliche Bildung und das neue Auszubildendenwohnheim initiiert und wesentlich dafür Verantwortung getragen zu haben. Aktuell arbeiten wir an einem Bildungscampus in meinem Ortsteil.  

Ich würde gerne mehr unterstützen – mit den Kontakten im Land, die ich habe. Aber leider fühlt sich Teach First Deutschland in Thüringen oft weit weg an. Die meisten engagieren sich in anderen Bundesländern. Das zeigt, wie wichtig es wäre, unsere Community bundesweit zu stärken – gerade für Menschen, die vor Ort etwas bewegen wollen, auch dort, wo TFD bisher nicht aktiv ist. Allein ist das schwer – aber gemeinsam können wir Wirkung entfalten!

Teach First steht für mich für Veränderung

Khuloud Asfour hat an der University of Jordan Englische Literatur studiert und in Berlin eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert. Von 2021-2023 war sie als Fellow an der B.-Traven Gemeinschaftsschule in Berlin-Spandau im Einsatz und hat Schüler:innen der 9. und 10. Klasse begleitet. 1,5 Jahre nach ihrem Einsatz blickt sie zurück.

Wie ging es nach deinem Felloweinsatz weiter?

Nach meinem Einsatz als Fellow bei Teach First Deutschland war für mich klar, dass ich weiterhin im schulischen Kontext arbeiten und weitere Erfahrungen sammeln möchte. Deshalb bewarb ich mich auf eine Stelle beim Berliner Senat als Pädagogische Assistentin – eine Tätigkeit mit ähnlichem Aufgabenprofil wie die eines Fellows. Ich begann meinen Einsatz an einer Grundschule und nahm parallel ein weiterbildendes Masterstudium an der Freien Universität Berlin auf. Ich studiere dort „Demokratiepädagogische Schulentwicklung und soziale Kompetenzen“.

Meine Entscheidung für das Studium wurde maßgeblich durch meine Zeit als Fellow beeinflusst. Ich wollte die praktischen Erfahrungen aus dem Schuleinsatz mit wissenschaftlichem Wissen vertiefen, um zukünftig noch gezielter unterstützen zu können. Rückblickend war dies einer der besten Schritte meines Lebens. Ich fühle mich bereichert – viele Inhalte des Studiums waren mir durch den Felloweinsatz bereits vertraut und leichter zugänglich. Auch das Netzwerk von Teach First unterstützt mich bis heute, sei es bei inhaltlichen Fragen oder zur fachlichen Vernetzung.

Nun endet mein Einsatz als Pädagogische Assistentin bald, aber mein Engagement für Schule bleibt. Ich habe mich bei mehreren Schulen im Bezirk Spandau initiativ als Fachkraft im multiprofessionellen Team beworben, um meine Erfahrungen, mein Wissen aus dem Teach First-Leadership-Programm und mein Studium aktiv in die Schulentwicklung einzubringen. Ich bin zuversichtlich, dass ich eine passende Aufgabe finde, bei der ich Schulen wirkungsvoll unterstützen kann.

Was hast du persönlich aus dem Einsatz mitgenommen?

Die Arbeit bei Teach First Deutschland hat mir zwar (noch) keinen klassischen Karrieresprung verschafft – aber sie hat mir auf einer viel tieferen Ebene geholfen, meinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Als Migrantin fühle ich mich diesem Land sehr verbunden und es war mir immer wichtig, einen aktiven Beitrag zu leisten. Bereits zuvor war ich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagiert und habe als Jobcoach langzeitarbeitslose Migrant:innen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt unterstützt.

Mit meinem Einsatz bei Teach First habe ich einen Bereich entdeckt, in dem ich mit meiner Biografie, meiner transnationalen Erfahrung und meinem Engagement nicht nur gebraucht werde, sondern auch als Bereicherung wahrgenommen werde. Ich habe jede Erfahrung mitgenommen – auch die vielen kleinen, aber bedeutenden Momente, in denen ich konkret etwas bewegen konnte.

Teach First steht für mich für Veränderung – und für eine Lebensphase, die all jenen eine wertvolle Perspektive bietet, die an Bildungsgerechtigkeit glauben, an die Kraft des Willens und an die Möglichkeit, Wandel aktiv mitzugestalten.

Jahresabschluss

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