26. September 2023

Erfolgreiche Arbeit der Teach First Deutschland Fellows weiter möglich machen!

Offener Brief Berliner Schulleiter:innen

Sehr geehrte Abgeordnete im Bildungsausschuss,

seit 14 Jahren arbeiten Fellows von Teach First Deutschland sehr erfolgreich an Berliner Schulen. Sie haben in ihrem zweijährigen Vollzeit-Einsatz durch ihre enge Begleitung besonders benachteiligter Schüler:innen im Unterricht, in AGs, in Projekten, in Einzel- und Gruppenarbeit einen ganz entscheidenden Anteil daran, dass diese Jugendlichen einen erfolgreichen Schulabschluss und einen guten Anschluss in das Berufsleben erreichen. Sie sind für uns als Schulleitungen eine unschätzbar wertvolle Unterstützung, da sie auf einer persönlichen Ebene dauerhafte Beziehungen zu den Schüler:innen aufbauen, die für Lehrkräfte in dieser Form bei der Vielzahl der Aufgaben nicht machbar sind. Genau diese Beziehungsarbeit macht häufig den Unterschied zwischen Schulabbruch und Erfolg. Die Arbeit der Fellows erhöht die Teilhabe dieser Jugendlichen und trägt entscheidend zur Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit und damit auch Jugendarmut in Berlin bei.

Wie wir nun dem Haushaltsentwurf entnehmen mussten, steht die Arbeit der Fellows vor dem Aus. Von Teach First Deutschland haben wir erfahren, dass die dort eingeplante Summe nicht mal ein Drittel der notwendigen Mittel entspricht, um das Programm fortführen zu können.

Denn obwohl die für 2024 vorgesehen Mittel von 733.000€ wesentlich höher erscheinen als die 2023 angesetzten 260.530€ klafft eine Lücke von 1.945.211 € Mio. Diese entsteht durch den Wegfall der bisherigen Finanzierung durch den Europäischen Sozialfonds.

Wir als Schulleiter:innen der von Teach First Fellows begleiteten Schulen, allesamt Schulen in herausfordernden Lagen, fordern Sie deswegen dringend auf, mindestens 2,4 Millionen € im Jahr für Teach First bereitzustellen. Nur mit diesen Mitteln könnten die Fellows weiterhin im Einsatz sein. Sollte es bei der bisher vorgesehenen Summe bleiben, dann müsste allen 20 gerade erst im neuen Schuljahr an unseren Schulen gestarteten Fellows noch während der Probezeit gekündigt werden, einen neuen Fellowjahrgang im nächsten Schuljahr könnte es nicht geben. Nur die schon seit einem Jahr aktiven Fellows verblieben noch für das laufende Schuljahr an unseren Schulen.


Auch für den Lehrkräftemangel in Berlin wäre dies eine schwerwiegende Entscheidung, da Fellows immer häufiger als hochqualifizierte Quereinsteigende an unseren Schulen in herausfordernder Lage bleiben und dort als geschätzte Kolleg:innen arbeiten. Ein Programm zu kürzen, das die akute Krise des Lehrkräftemangels lindert, Schulen wirkungsvoll unterstützt und für benachteiligte Schüler:innen effektive Zukunftschancen schafft, ist für uns das absolut falsche Signal. Aus unserer Sicht müsste dieses Programm im Gegenteil deutlich ausgeweitet und verstetigt werden. Wir fordern Sie dazu auf, Fellows zu einem festen Bestandteil unseres Berliner Bildungssystems werden zu lassen. Die Ausweitung der Mittelauf 2,4 Millionen € wäre ein erster richiger Schritt dorthin.

Für die Schulen, an denen Teach First Deutschland-Fellows in Berlin arbeiten:

André Koglin, Otto-Hahn-Schule
Andrea Franke, Willy-Brandt Oberschule
Engin Çack, Johanna-Eck-Schule
Fabio Ficano, Alfred-Nobel-Schule
Jane Natz, Herbert-Hoover-Schule
Kristin Stollin, Zuckmayer-Schule
Martin Klimont, Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule
Nadine Düppe, Kepler-Schule
Ronald Fischer, Schule am Schillerpark
Uta Papesch, GemeinschaUsschule Campus Efeuweg
Uwe Runkel, Friedenauer Gemeinschaftsschule

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