18 Schüler:innen unserer Fellow Khuloud Asfour trafen sich am 22. Juni in der Aula der B-Traven Gemeinschaftsschule in Berlin Spandau, um mit Schirmherrin Elke Büdenbender und Geschäftsführerin Sonja Köpke über ihre Perspektiven von „Guter Bildung“ zu sprechen.
Warum? Junge Menschen bilden in unserer alternden Gesellschaft eine Minderheit, zusätzlich liegt die Entscheidungsmacht über Projekte und Maßnahmen der Zukunft in einer Generation, die sich in ihren Perspektiven meist stark von jenen der heutigen Jugend unterscheiden. Teach First Deutschland setzt sich daher verstärkt dafür ein, dass bei der Erarbeitung von Innovationen und Maßnahmenpaketen rund um chancengerechte Bildung diejenigen einbezogen werden, die davon als allererste betroffen sind: Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Umfeldern.
Das Gespräch zeichnete sich durch eine rasch aufgebaute Vertrautheit zwischen den Schüler:innen und Frau Büdenbender aus und die anfängliche Nervosität wurde schnell von starken Lösungsansätzen seitens der Schüler:innen übertroffen. Die Jugendlichen wünschen sich zum Beispiel, dass ihre Eltern mehr einbezogen werden und dass Sprachbarrieren überwunden werden, sie wünschen sich für gute Bildung beispielsweise mehr Vielfalt in der Lehrerschaft und diskriminierungsfreie Schulen, eine Lockerung der Lehrpläne für „Dinge, die wirklich im Leben gebraucht werden“ und mehr Partizipationsmöglichkeiten. Außerdem wünschen sie sich außerschulische Aktivitäten, eine bessere Lehrenden-Schüler:innen-Verbindung und mehr individuelle Betreuung, wie von Teach First Deutschland Fellows.
„Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass engagiere Menschen – wie die Teach First Deutschland Fellows – etwas verändern wollen. Und zwar nicht allein, sondern gemeinsam mit den Schüler:innen. Diese wissen sehr genau, was sie brauchen, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein. Wir müssen ihnen mehr zuhören und sie beteiligen in den Entwicklungsvorhaben im Bildungssektor – das hat mir mein Besuch in der B-Traven Gemeinschaftsschule in Berlin heute noch einmal ganz deutlich gezeigt.“
Elke Büdenbender, Schirmherrin von Teach First Deutschland
Regelrecht spürbar war beim Besuch besonders die Leidenschaft, mit der Fellow Khuloud Asfour ihrer Arbeit nachgeht. Sie ist nah an ihren Schüler:innen dran, bestärkt sie in ihren Ideen, Wünschen, Meinungen und bereitet sie auf das Leben nach der Schule vor. Sie gibt den Jugendlichen eine Stimme und ermutigt sie, sich selbst eine Meinung zu bilden und diese zu äußern. Ein Schüler, der keine Eltern mehr in Deutschland hat, beschreibt Khulouds Engagement als die Hilfe, die ihm auf dem Weg ins Berufsleben von zuhause aus gefehlt hat. Er ist sogar „fast traurig“ bald nicht mehr zur Schule zu gehen, freut sich aber auf seinen Traum-Ausbildungsplatz, den er Dank Khuloud verfolgt hat. Übrigens in der Pflege – also einer DER Berufe, die in Deutschland auf Grund des Fachkräftemangels dringend nachbesetzt werden müssen.
„Khuloud hat mir gezeigt, was wir für tolle Menschen als Fellows für uns gewinnen können und das, gerade weil sie auch andere berufliche Möglichkeiten hätte wählen können. Zu sehen, wie sie sich für die Schüler:innen einsetzt und die Werte unserer Organisation vertritt, gibt mir Hoffnung darauf, dass Veränderung tatsächlich möglich ist.“
Sonja Köpke, Geschäftsführerin von Teach First Deutschland
Über Khuloud
Khuloud Asfour ist seit August 2021 als Fellow im Programmschwerpunkt Starke Übergänge in zwei Abschlussklassen der B.-Traven Gemeinschaftsschule in Berlin eingesetzt. Zuvor arbeitete sie viele Jahre in der politischen Bildung. Als Fellow stärkt sie an ihrer Schule in einer AG das Selbstbewusstsein ihrer Schüler:innen.
